Montag, 27. Januar 2014

Que viva México!

Mexiko-Stadt ist einfach unglaublich groß! Aber auch schön.

Da ich als weltwärts-Freiwillige 20 Seminartage absolvieren muss, gehört auch ein einwöchiges Zwischenseminar Pflichtprogramm. Ich hatte das Glück, dass wir im Norden Lateinamerikas nicht so viele Leute sind und durfte deshalb nach Mexiko reisen. In der Hauptstadt angekommen bin ich erst mal zwei Stunden durch die City geirrt - wirklich riesig diese Metropole! Zum Glück bin ich dann auf einen netten Mexikaner gestoßen, der mich ins öffentliche Verkehrsnetz eingewiesen hat und so bin ich "nur" eine Stunden zu spät gekommen (also voll im lateinamerikanischen Akzeptanzrahmen ;) ).

Eine Spinne von Louise Bourgeois. Bilbao lässt grüßen ;)

einfach nur ein schönes Gebäude. Im Zentrum kann man einige von dieser Art entdecken.




dick eingemummelt auf den "Banksofas"
Die folgenden Tage war unsere zwölfköpfige Gruppe in einem Ökohaus untergebracht. Dort war es zwar wunderschön, das Essen lecker mexikanisch (um es in einem Wort auszudrücken: SCHARF!) aber echt kalt, weil die Räume groß und die Mauern dick waren... Also saßen wir den größten Teil entweder auf der Terasse in der Sonne oder mit unseren Decken auf den Seminarsofas und haben unsere Arbeit bis jetzt reflektiert, über kulturelle Missverständnisse, Konflikte und generell über unsere Erfahrungen in unseren jeweiligen Gastländern gesprochen. Das hat mir alles echt gut gefallen und so ist die Zeit wie im Flug vergangen.

mit zwei der Hermanos Cerezos in ihrer Fundación
An einem Abend haben wir die Hermanos Cerezos in ihrer Fundación besucht und die Geschwister haben uns ihre Geschichte erzählt: Drei der fünf Geschwister wurden zu Unrecht ins Hochsicherheitsgefängnis gesteckt und mehrere Jahre unter menschenunwürdigen Umständen festgehalten. Nach ihrer Freilassung sind sie dann richtig aktiv geworden: Sie versuchen, Menschen zu helfen, die ebenfalls unrechtmäßig im Knast sitzen und geben Kurse im Bereich "Menschenrechte", damit die Leute darüber Bescheid wissen, was ihnen zusteht.


Auf dem Seminar haben wir auch einen Film angeschaut, in dem ungelogen jede viertel Stunde mindestens eine Person umgebracht wurde. Der Film hat die Drogenkriegproblematik behandelt...
Mir wurde stark bewusst, wie unsicher die Lage in manchen Teilen Lateinamerikas ist, auch wenn man in den meisten Städten als Außenstehender nichts mitbekommt - zum Glück.

Samstag stand Exkursion auf dem Plan und so erklärten wir diesen Tag zum Touritag.
Zwischen den Pyramiden und Opfersockeln in Teotihuacán fühlten wir uns richtig wohl und bekamen gleichzeitig einen Eindruck, wie die Städte vor mehr als 2000 Jahren ausgesehen haben mussten.




Im Anthropologischen Museum
Der Mayakalender - der sagt also, dass 2012 die Welt untergeht...




Abends waren wir noch auf einer Lucha Libre. Das ist mexikanisches Wrestling. Bei der Lucha Libre geht es echt zur Sache! Leider haben wir die ersten zwei Kämpfe in einem Restaurant vertrödelt, sodass wir nur die letzten zwei sehen konnten, aber das war extrem amüsant. Das hat wirklich Unterhaltungscharakter. Auch wenn die Kostüme manchmal fraglich wirken ;)

Der letzte Abend ist noch erwähnenswert:

MEZCALPROBE stand auf dem Programm. Und da der "leckere" Agavenschnaps als Aperitiv zu sich genommen wird, wurden wir VOR dem Abendessen mit Hochprozentigem versorgt. Die beiden Herren, die mit uns die Probe durchgeführt haben, waren total begeistert von dem Schnaps und haben uns alles ganz genau erläutert: Damit sich die Geschmacksnerven öffnen, muss man zuerst eine kleine Limette in Wurmsalz (das ist ziemlich scharf!) tunken und zu sich nehmen. Dann genießt man Schlückchen für Schlückchen den edlen Tropfen. Bei dem starken Geschmack war das mit dem "Genießen" für mich als Mixgetränk-Liebhaberin fast ein Ding der Unmöglichkeit, weshalb ich mich dazu entschlossen hatte, die Probe unter dem Motto KURZ UND SCHMERZLOS hinter mich zu bringen. Nach drei geecksten Gläsern war das Abendessen dann auch eines der witzigsten, das ich je erlebt habe ;)



Alles in allem hat mir das Zwischenseminar unheimlich viel gebracht. Ich habe meine Energiespeicher für das zweite Drittel aufladen können und einfach mal gehört, wie es den anderen in ihren Projekten geht, bzw., was die anderen eigentlich so treiben. Außerdem konnte ich wieder unbekümmert deutsch sprechen! :)

Danach ging es noch fünf Tage durch Oaxaca. Das ist ein Bundesstaat, der südlich der Hauptstadt Mexico City gelegen ist und von dem die meisten Mexikaner behaupten, es sei einer der schönsten Flecken auf Erden.

Da haben sie wirklich nicht zu viel versprochen: Die Hauptstadt Oaxaca de Juaréz hat ihren ganz eigenen Charme. Hier habe ich ein paar Tage land die Gegend erkundet und durfte Mexiko sowie seine Einwohner besser kennen lernen.
Im Folgenden werde ich einfach mal ein paar Bilder sprechen lassen:




El Arbol del Tule. Einfach gigantisch dieser Baum!

Oaxaca ist die Stadt der Kathedralen. Über 20 Stück gibt es hier.

... und fahrradfreundlich sind sie auch noch die Mexikaner :)
Hierve el Agua. Ein Wasserfall aus Gesteinen.







Monte Alban. Eine andere uralte Stadt. Diesmal aber von Zapotheken.



yeey! Am Surferstrand von Puerto Escondido habe auch ich meine ersten Surfstunden genommen :D


und das war in Mazunte. Ein kleines Fischer-Ökotouristen-Dörfchen.



Jetzt bin wieder in Bogotá, die Blasen an meinen Füßen sind kräftig am Verheilen, meine Erinnerungen leben und ich hatte heute meinen ersten Arbeitstag des neuen Jahres.
Ich werde mich dann mal in die Arbeit stürzen und nebenbei die neuen Chefs kennen lernen! Mein erster Eindruck ist sehr gut!

Saludos, eure Caro

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