Jetzt habe ich schon eine Weile nichts
mehr von mir hören lassen. Aber alles in allem hatte ich die letzten
Wochen ein sehr geregeltes Leben. Die Arbeit im Projekt pendelt sich
ein; genauso wie das Volleyballtraining. Was sich weniger
einzupendeln scheint, ist das Wetter: Fast den ganzen März über
hatten wir nachmittags sintflutartige Zustände in Bogotá. Innerhalb
der ersten zwei Minuten Regen kamen solche Wassermengen vom Himmel,
dass die Autos auf den Straßen für die folgenden Stunden beinahe
Schiffen glichen, so kämpften sie sich durchs nicht abfließen
wollende Nass. Jetzt haben wir nach dieser tristen Regenperiode
endlich wieder Sonnenschein. Ich bin mal gespannt, wie lange das
anhält, da der April zu einem der regenreichsten Monate in dieser
Gegend hier zählt.
Nach langer Zeit gab es letzten Montag,
passend zum Klimawechsel, endlich wieder einen festivo (Feiertag) und
somit ein verlängertes Wochenende. Ich hab nicht lange hin und her
überlegt, sondern gleich meine sieben Sachen zusammengepackt, mich
in den zugegeben etwas zu sehr klimatisierten Bus gesetzt und bin ab
nach San Gil. Dieses Städtchen liegt im Departement Santander und
ist bekannt für die vielen Extremsportarten, die man in der Umgebung
betreiben kann. So hat es auch mich dort hin gezogen.
Früh morgens habe ich im Hostel gleich
eine abenteuerlustige Engländerin getroffen. Zusammen haben wir die
drei Tage voller Action und Anstrenung gemeistert:
San Gil und seine Gässchen. Richtig schön das Dörfchen! |
Cris und ich im Parque Gallineral unter einem Riesenbaum. |
Tag 1: Cañoning
Cris (die Engländerin) und ich haben
beschlossen, gleich voll durch zu starten. In der Cañoningtour waren
eine Höhlendurchquerung, zwei Felssprünge, zwei Abseilmanöver und
eine Wanderung miteinbegriffen. Eine super Sache mit jeder Menge
Spaß!
In der Höhle "la Antigua". |
... und wieder nass... ;) |
Tag 2: Rafting
Das war ein Erlebnis! Kopfkino: sieben
Touris in einem Gummiboot, jeder mit einem Paddel bewaffnet; bereit
gegen den Río Suarez anzutreten. Hinten im Boot ein Guía (Guide),
der sich bei den zahlreichen Stromschnellen die Seele aus dem Leib
brüllt und uns mit seinem Schreien dazu annimiert, kräftiger zu
paddeln. Die ersten Stromschnellen haben wir gut gemeistert, aber bei
den heftigeren Schnellen gegen Ende war der Willen des Flusses zu
groß für uns Amateurpaddler und wir flogen reihenweise ins kühle
Nass. Die Gewalt und die Geschwindigkeit mit der das Wasser Richtung
Meer fließt, haben mich sehr beeindruckt.
So hat es bei uns auch ausgesehen. - Ich habe leider keine Bilder, dehalb habe ich auf online- Material zurückgegriffen. |
Tag 3: Escalada (Klettern)
Mit meiner super Vorerfahrung im
Klettern (an Kinderfesten Kletterwände erklommen und oben
triumphierend das Glöckchen geläutet), ging es ab in die raue
Natur. Anfangs habe ich mir etwas schwerer getan, Löcher und
Vorsprünge in der Wand zu finden, aber mit der Zeit habe ich
gelernt, den Felsen zu lesen. Das hat die ganze Sache zwar etwas
einfacher gemacht, aber kraftraubend und anstrengend war es allemal.
Was ich schade fand war, dass oben kein Glöckchen auf mich gewartet
hat, aber man kann ja nicht alles haben ;)
Bei der Helmwahl war ich zugegeben nicht die Schnellste. Also hatte ich den Helm in zartrosa. |
Da der Cañon de Chicamocha früher komplett unter Wasser stand, konnten wir einige Fossilien entdecken. |
Das Hostel war ein echter Glücksgriff.
Ein super Ambiente, entspannte Leute und abends nette
Kartenspielrunden. Ich habe sogar einen Schwaben kennen gelernt, der
gerade in Esslingen studiert. Die heimischen Klänge seines Dialekts
waren wie Honig in meinen Ohren. Hoch lebe das Schwabenländle! ;)
Hasta luego, eure Caro
Hasta luego, eure Caro
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