Mittwoch, 23. April 2014

El Norte y la vida en la costa (Der Norden und das Leben an der Küste)

Hallo meine Lieben,


die letzte Woche war Semana Santa (Osterwoche). Deshalb wurden in der Fundación die Türen geschlossen und ich bin auf Reisen gegangen. Dieses Mal hat es mich in die Karibik gezogen. Hier schon mal eine Karte, damit ihr den Namen auch Ort und Stelle zuordnen könnt:




Cartagena de Indias

Da ich mich auf dem Vorbereitungs- und Zwischenseminar richtig gut mit Caro verstanden habe, bin ich sie besuchen gekommen. Sie macht ihren Freiwilligendienst auf guten 3m über NN. Als ich in Cartagena angekommen bin, hatte ich das Gefühl gegen eine unsichtbare Wand aus heißem Dampf zu stoßen und meine Schweißdrüsen haben augenblicklich angefangen auf Hochtouren zu arbeiten. Es war HEIß!!

Ein Teil der Murallas


Sonnenuntergang in Cartagena

Zwei Nächte durfte ich bei Caro in der Freiwilligenwohnung bleiben und sie hat mir ihre Stadt gezeigt. Da ich den Großteil an einem Sonntag gesehen habe, war alles sehr ruhig und richtig nett. Die Altstadt und das centro, die Murallas (Stadtmauern) und das Castillo, die plazas und parques; alles ein paar Nummern kleiner als in Bogotá. Ein paar Gässchen haben mich wieder an mein geliebtes Esslingen erinnert und so muss ich glaube ich nicht erwähnen, dass mir Cartagena super gefallen hat.

Caro - Verkäufer - Caro
Die schönen Gassen der Altstadt


Diese Figuren sind immer wieder im Zentrum zu finden.
Im Goldmuseum von Cartagena.

Das Castillo




Santa Marta

Es geht 'gen Osten! Caro und ich hatten beschlossen, la Guajira (das ist der Nordzipfel Kolumbiens) zu bereisen. In Santa Marta machten wir einen Zwischenstopp, haben uns die Hafenstadt angeschaut, Jugo (der Saft, von dem ich schon mal so geschwärmt habe) getrunken, Souvenirs eingeshoppt und sind weiter nach Ríohacha. Sehr zu meiner Freude hat die Luftfeuchtigkeit Richtung Osten ständig abgenommen. Meine Wasserflasche war trotzdem die Woche über einer meiner besten Freunde!

Die weiße Kathedrale der Stadt.

Überall sind kleine Ständchen zu finden. Das Leben findet hier auf der Straße statt :)

Und natürlich die Tourilädchen, die auf uns eine magische Anziehungskraft zu haben schienen.
















Ríohacha

Das Städtchen hat eine wunderschöne Strandpromenade. Der Straßenrand ist geprägt von bunten mochilas (Taschen, die Kolumbianerinnen selbst herstellen) und anderen Souvenirs. Caro und ich konnten es nicht lassen und haben natürlich auch mochilas gekauft :)
Außerdem ist Ríohacha DER Ausgangspunkt für Touris, die zum Cabo de la Vela und zur Punta Gallinas wollen. So auch Caro und ich. Früh morgens sind wir hochmotiviert aus den Federn gesprungen und direkt von einem Collectivo (spontane Fahrgemeinschaften)in den nächsten gesessen.
Abends am Strand.
Der Strand bei Tageslicht - einfach traumhaft :D


ganz viel Schmuck
... und noch mehr Schmuck

mochilas!


Cabo de la Vela

Nach einer langen Fahrt, die uns zum Schluss durch die Wüste von einer Wayúu-Siedlung (so heißen die Indigenas in der Gegend) zur nächsten geführt hat - unser Fahrer entpuppte sich als Postbote und hat all Rutsch eine Zeitung ausgehänfigt -, sind wir total erschöpft in Cabo de la Vela angekommen. Dort hat uns eine Wayúu-Familie hamacas (Hängematten) geliehen und wir haben uns erst mal ausgeruht. Dann ging es ab ins Meer, wo wir unseren Reiseschweiß und den Staub der Wüste mit dem Salzwasser teilten ;)
Ein Stopp in der Wüste zum Zeitungen verteilen.
Unser voll bepacktes Auto!

Das Dörfchen Cabo de la Vela.
Ein Vogel  ;)


Am Strand :)



Abends machten wir uns auf zum faro (Leuchtturm), um dort mit den anderen Touris den Sonnenuntergang zu bestaunen.

Wieder ein Sonnenuntergang.

... es war ganz schön windig!

Am nächsten Morgen sind wir in aller Frühe aufgebrochen.



Einfach schön, der Himmel!

 

 

la Punta Gallinas

Um 4.30Uhr morgens schälten wir uns aus den kleinen hamacas und machten uns mit drei Franzosen auf zur Punta Gallinas - dem nördlichsten Punkt Südamerikas. Mit einem Jeep sind wir durch die endlose Wüste geheizt, an Kreuzungen abgebogen, vorbei an Kakteen, niedrigen Bäumen und über den rauen Boden an Sanddünen vorbei geholpert. Nach der zweistündigen Schütteltour waren wir alle froh, das Transportmittel wechseln zu können und setzten mit einer lancha (Boot) auf die andere Seite eines Flusses über.




Colombia - te quiero
"So, jetzt sind wir angekommen", dachten Caro und ich. Also machten wir uns gleich auf, die vom Reiseführer versprochenen weiten Sandstrände mit smaragdgrünem Wasser zu suchen. Nach guten 45Minuten kamen wir an einem Strand an. Der war aber die reinste Enttäuschung. Außer Wind und Wellen gab es nicht viel. Die Enttäuschung war groß, der Weg umsonst.
Nach einer Weile kam eine Gruppe an, die von Ríohacha aus eine All-inclusive-Tour gebucht hattten. Mit ihnen sind wir dann zur Playa Taroa gefahren. Und das war dann der versprochene Traumstrand. Das Traumwetter haben wir leider nicht erwischt, aber die Natur ist nun mal etwas rauer da oben ;)



Wir sind nicht die Einzigen...
Smilee!
Die Dünen laden zum Fotoshooting ein ;)
Die Jeeps, mit denen wir durch die Wüste geholpert sind.
Blick auf die Playa Taroa





Der Sonnenaufgang am Leuchtturm.
Abends haben wir noch mit den Franzosen geredet. Die meinten, sie seien an einem Leuchtturm gewesen und das sei die Punta Gallinas. Caro und ich fielen aus allen Wolken: Das kann doch nicht sein! Jetzt waren wir an zwei Stränden und keiner war DER nördlichste des Kontinents?
Dank des netten Besitzers unserer Unterkunft konnten wir am nächsten Morgen (wieder früh aufstehen!) zur Punta Gallinas fahren und waren überwältigt vom Anblick der aufgehenden Sonne. Kurz vor knapp hatten wir es also doch noch an unser Ziel geschafft.


Das Meer am nördlichsten Punkt Südamerikas.

Endlich angekommen - Punta Gallinas
Wie schön Wolken doch sein können...

FREIHEIT


Eine halbe Stunde später saßen wir wieder im Jeep und liesen die Holpertour aufs Neue über uns ergehen.

Der Blick 50m von unserer Unterkunft entfernt.

NICHTS?
Während der Fahrt.


Das sind Chinchorros - so ähnlich wie Hamacas (Hängematten), aber anders in der Machart.


Palomino

Palmeras :)
In diesem kleinen Dörfchen an der Küste scheint die Zeit still zu stehen. (Lebens-)Künstler, Alternative und Ruhe-Suchende kommen an den Strand, um zu entspannen, Musik zu machen oder gekochte Leckereien zu verkaufen. Mariann, eine Freundin von Caro lebt in Palomino und so haben wir sie dort besucht. Netterweise durften wir im "Hostel" eines Freundes schlafen. Dieses "Hostel" entpuppte sich als Privatunterkunft und als wir abends ankamen, trauten wir unseren Augen kaum: ein Steinhaus mit vergitterten Fenstern irgendwo im Nirgendwo, eine kleine Plastikmatratze und ein verrosteter Ventilator. In welchen Zustand die "Küche" war, will ich an dieser Stelle gar nicht erwähnen - wir können von Glück reden, dass das Klo funktioniert hat und nicht irgendwo im Garten ein Donnerbalken hing...


Ein wunderschöner Strand, um zu entspannen...

... und ein bisschen Volleyball zu spielen :)

Oh Schreck - unsere Matratze für eine Nacht!...
... eine Straße, viele Bäume, ja das ist eine Allee!




















Nach einer kurzen Nacht, änderte sich unser Bild von dem Häuschen beinahe schlagartig: Daniel (so heißt der Künstler, der dort wohnt), hat mit uns gekocht, uns seinen Garten gezeigt und uns in seinen Lebensstil eingeweiht. Uns kam alles nur noch halb so ungastlich vor und als wir sein Heim verließen, fanden wir es sogar wunderschön. Eben auf eine andere Weise!

Papaya

Coca
Piña


Caña de Azúcar
Guama


Guanábana

Mango
Carambolo


Noni


Mittags waren wir dann noch bei Mariann und haben ihr und ihrem Freund beim Kochen geholfen. Dann sind wir zum Fluss :)

Caro, Mariann, Tito, Daniel, Ich
Was man nicht so alles auf dem Klo findet...


Im glasklaren Río Palomino.

Hier kommen nur "Eingeweihte" zum Baden her.





Minca

Unser letzter Stopp war Minca. In diesem Dörfchen haben wir ein schönes Hostel gefunden. Ein Pärchen hatte es vor einer Woche eröffnet und deshalb Unterstützung von den Eltern aus Frankreich. Ich muss zugeben, dass ich ganz schön tief graben musste, um meine Französischkenntnisse auszupacken und wenn mich meine Französischlehrerin so reden gehört hätte, wäre sie alles andere als stolz gewesen, aber die Worte kamen mir schon viel leichter über die Lippen als noch zwei Tage zuvor mit den Franzosen am Punta Gallinas. Ich muss unbedingt noch in ein französisch sprachiges Land - die Sprache macht mir einfach unheimlich Spaß!

... weil wir ja noch nicht genug Sonnenuntergänge hatten, hier nochmal einer ;)




Ein etwas "anderer" Mülleimer.
Von Minca aus haben wir eine kleine Wanderung zu den Arimaca-Wasserfällen gemacht. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, unter den Wassermassen zu stehen, die so viel effektiver zu sein scheinen, als die Niedrigdruckdusche am Abend zuvor ;)


Berge, Grün und Sonnenschein - was will man mehr?

Dusche gefällig?

Und ein anderer Teil der Wasserfälle.
Ein Teil der Wasserfälle.



Nach einer Woche voll neuer Eindrücke und Erfahrungen, war ich auch wieder froh, in Bogotá angekommen zu sein. Hier ist es angenehm kühl ;)

DANKE, Caro für die super Zeit!



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