Diesmal habe ich
mich in die Welt der alten Steine und saftgrünen Wiesen begeben. Drei Tage habe
ich in San Agustín im Departemento Huila verbracht und durfte wieder Einiges
erleben. Der Bus machte auf der Hinfahrt viele Stopps und so waren Jean, ein
englischsprachiger Franzose, und ich die letzten zwei Insassen, die weiter nach
San Agustín wollten. So unkompliziert habe ich meinen Reisegefährten kennen
gelernt und genauso unkompliziert haben sich die nächsten drei Tage auch
gestaltet:
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Das Hostel |
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Die Gassen von San Agustín. |
Und was ich vielleicht noch sagen sollte ist die Tatsache, dass alle
Figuren unter der Erde waren. Es gab Steinsärge zu sehen, Urnengräber
und diese tempelartigen Bestattungsstätten, in denen die Toten sitzend
ihren letzten Ruheplatz fanden. Die ganzen Figuren wurden nicht von
ihrem ursprünglichen Platz bewegt. Lediglich die Erde, die aufgeschüttet
war wurde abgetragen. Da die ganzen Kunstwerke mehrere tausend Jahre
alt sind, haben sich Knochen und sonstige menschliche Überreste
zersetzt; nicht aber die Keramik, die den Toten mitgegeben wurde.
In und um San Agustín
sind zahlreiche Stätten zu finden. Deshalb waren wir auch einmal mit
dem Pferd und einmal mit dem Auto unterwegs. Die Stätten wurden zufällig
von campesinos (Bauern) entdeckt, die sich wunderten, warum sie ihre
Erde so gut bebauen können und dann näher nachgeforscht haben. Eine
Ansammlung von Grabstätten wurde von einem Panelalastwagen entdeckt, der
eingebrochen ist, weil die Ware so schwer war. Viele Gräber wurden erst
in den letzten 30 Jahren entdeckt. Die letzten kamen 1994 ans Licht.
Es gibt männliche und weibliche Figuren. Die einen sind Kämpfer, die anderen weben, beten, ofpern, fischen,... Alle weiblichen Figuren verdecken ihre Genitalien während sie bei den Männern meistens gezeigt werden. Es sind auch Statusunterschiede zu erkennen. Einige Statuen tragen mehr Schmuck als andere. Ein Führer hat uns gesagt: Eigentlich ist San Agustín ein großer
Friedhof. Wo er Recht hat, hat er Recht.
Tag 1: Auf die
Pferde, fertig, los
Eigentlich habe
ich mich immer etwas gegen Pferdetouren geweigert, weil die Pferde, auf denen
die Touris hier ausreiten dürfen, oft nicht in besserer körperlicher Verfassung
sind als die Straßenhunde vor der Fundación. Da San Agustín aber einer der Orte
ist, an denen die Pferde am besten gepflegt werden, konnten Jean und ich auf
zwei lebensfrohen Pferden sitzen. Teilweise hat es ordentlich geschaukelt da
oben, aber es war eine super Tour: Der Guía (Führer) wusste viel über die
Pflanzen, die Gegend und natürlich die Statuen, die wir gesehen haben.
Abends hat es
leider geregnet, sodass wir nicht mehr ins Dörfchen runter gehen konnten, weil
unser Hostel ziemlich abseits gelegen ist. Schlimm war es jedoch nicht, da es
sich hier echt aushalten lies:
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Eine betende Figur an einer Opferstelle. |
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Bei diesem Häutpling ist sogar die Originalfarbe noch erhalten. |
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Ein typischer Colombiano. |
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Die gelbe Naturfarbe, die schon die Leute Jahrhunderte v.Chr. verwendet haben. |
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Carmella und ich ;) |
Tag 2: Jeeptour
der guten Laune
Tag 3: El Parque Arqueológico de San Agustín
Da wir alle die
Gruppe vom Vortag so angenehm fanden, haben wir uns für die Hauptattraktion San
Agustíns verabredet. Der Archeologiepark ist eigentlich ein großer Friedhof.
Überall stehen Statuen, kleine Steintempel und sonstige jahrtausend alte
Kunstwerke. Die Deutschen sind außerdem die dominierenden Touris im Park. Fast 1/4 der Touristen kommen aus Alemania. Dazu muss aber gesagt werden,
dass die Kolumbianer 94,4% der Besucher ausmachen! ;)
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Smilee! |
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Der Adler mit der Schlange im Schnabel - ein Zeichen der Stärke. |
Um Schlussworte
zu finden, kann ich sagen, dass ich das verlängerte Wochenende richtig genossen
habe. Ich durfte wieder kolumbianische Lebensfreude pur erfahren (Dazu kommt
aber noch ein Blogeintrag; das ist schwer zu beschreiben. Man muss es erlebt
haben).
Also dann bis
bald, un abrazo - Caro
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