Donnerstag, 5. Juni 2014

San Agustín - unterwegs im Huila (Departemento)

Diesmal habe ich mich in die Welt der alten Steine und saftgrünen Wiesen begeben. Drei Tage habe ich in San Agustín im Departemento Huila verbracht und durfte wieder Einiges erleben. Der Bus machte auf der Hinfahrt viele Stopps und so waren Jean, ein englischsprachiger Franzose, und ich die letzten zwei Insassen, die weiter nach San Agustín wollten. So unkompliziert habe ich meinen Reisegefährten kennen gelernt und genauso unkompliziert haben sich die nächsten drei Tage auch gestaltet:
 
Das Hostel


Die Gassen von San Agustín.










Und was ich vielleicht noch sagen sollte ist die Tatsache, dass alle Figuren unter der Erde waren. Es gab Steinsärge zu sehen, Urnengräber und diese tempelartigen Bestattungsstätten, in denen die Toten sitzend ihren letzten Ruheplatz fanden. Die ganzen Figuren wurden nicht von ihrem ursprünglichen Platz bewegt. Lediglich die Erde, die aufgeschüttet war wurde abgetragen. Da die ganzen Kunstwerke mehrere tausend Jahre alt sind, haben sich Knochen und sonstige menschliche Überreste zersetzt; nicht aber die Keramik, die den Toten mitgegeben wurde.
In und um San Agustín sind zahlreiche Stätten zu finden. Deshalb waren wir auch einmal mit dem Pferd und einmal mit dem Auto unterwegs. Die Stätten wurden zufällig von campesinos (Bauern) entdeckt, die sich wunderten, warum sie ihre Erde so gut bebauen können und dann näher nachgeforscht haben. Eine Ansammlung von Grabstätten wurde von einem Panelalastwagen entdeckt, der eingebrochen ist, weil die Ware so schwer war. Viele Gräber wurden erst in den letzten 30 Jahren entdeckt. Die letzten kamen 1994 ans Licht.
Es gibt männliche und weibliche Figuren. Die einen sind Kämpfer, die anderen weben, beten, ofpern, fischen,... Alle weiblichen Figuren verdecken ihre Genitalien während sie bei den Männern meistens gezeigt werden. Es sind auch Statusunterschiede zu erkennen. Einige Statuen tragen mehr Schmuck als andere. Ein Führer hat uns gesagt: Eigentlich ist San Agustín ein großer Friedhof. Wo er Recht hat, hat er Recht.
 
 
 










Tag 1: Auf die Pferde, fertig, los
Eigentlich habe ich mich immer etwas gegen Pferdetouren geweigert, weil die Pferde, auf denen die Touris hier ausreiten dürfen, oft nicht in besserer körperlicher Verfassung sind als die Straßenhunde vor der Fundación. Da San Agustín aber einer der Orte ist, an denen die Pferde am besten gepflegt werden, konnten Jean und ich auf zwei lebensfrohen Pferden sitzen. Teilweise hat es ordentlich geschaukelt da oben, aber es war eine super Tour: Der Guía (Führer) wusste viel über die Pflanzen, die Gegend und natürlich die Statuen, die wir gesehen haben.
Abends hat es leider geregnet, sodass wir nicht mehr ins Dörfchen runter gehen konnten, weil unser Hostel ziemlich abseits gelegen ist. Schlimm war es jedoch nicht, da es sich hier echt aushalten lies:

Eine betende Figur an einer Opferstelle.
Bei diesem Häutpling ist sogar die Originalfarbe noch erhalten.


Ein typischer Colombiano.
Die gelbe Naturfarbe, die schon die Leute Jahrhunderte v.Chr. verwendet haben.


Carmella und ich ;)


Tag 2: Jeeptour der guten Laune
Um 8:30Uhr sollten wir bereit stehen, eine Stunde später gings dann tatsächlich los. Ein in die Jahre gekommenes Auto, das wie die Faust aufs Auge zu seinem Besitzer gepasst hat und 7 Touris in einem 5-Sitzer. Keiner hat sich groß beschwert; der Österreicher unter uns war sogar froh, dass das Auto in einem so guten Zustand war, weil die Autos in Bolivien noch um einiges heruntergekommener sein sollen (da bin ich mal gespannt auf meine nächste Reise – ich werde es berichten!). Unsere Gruppe war einfach ein super. Alle gut gelaunt, unterschiedliche Nationalitäten und unser Opa-Führer hatte Zeit ohne Ende. So durften wir einen wunderschönen Tag verbringen und haben wirklich viel gesehen:

unsere Truppe.

Tausendfüßler XXL
Am estrecho del Río Magdalena.






Rituale der Vorfahren.
Raffael beim Lulo Schälen.













Tag 3: El Parque Arqueológico de San Agustín
Da wir alle die Gruppe vom Vortag so angenehm fanden, haben wir uns für die Hauptattraktion San Agustíns verabredet. Der Archeologiepark ist eigentlich ein großer Friedhof. Überall stehen Statuen, kleine Steintempel und sonstige jahrtausend alte Kunstwerke. Die Deutschen sind außerdem die dominierenden Touris im Park. Fast 1/4 der Touristen kommen aus Alemania. Dazu muss aber gesagt werden, dass die Kolumbianer 94,4% der Besucher ausmachen! ;)





Smilee!
 

Der Adler mit der Schlange im Schnabel - ein Zeichen der Stärke.























Um Schlussworte zu finden, kann ich sagen, dass ich das verlängerte Wochenende richtig genossen habe. Ich durfte wieder kolumbianische Lebensfreude pur erfahren (Dazu kommt aber noch ein Blogeintrag; das ist schwer zu beschreiben. Man muss es erlebt haben).




Also dann bis bald, un abrazo - Caro

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