Donnerstag, 14. August 2014

el Carmen, Medellín und die Feria de las Flores



Die Töpferkunst in el Carmen.

In Kolumbien gibt es ja ziemlich viele Feiertage, wie ihr sicherlich schon gemerkt habt. Normalerweise werden diese auf den nächsten Montag verschoben, damit man ein verlängertes Wochenende genießen kann. Einige wenige sind jedoch fix und werden nicht bewegt. Genauso wie letzten Donnerstag. Da meine Chefinnen mir gnädigerweise den Freitag frei gegeben haben, bin ich auf nach el Carmen de Viboral und habe Lari besucht. Es war richtig interessant, einen Einblick in ihr Leben zu bekommen. Wir sind zwar beide Deutsche, die in Kolumbien ihren Freiwilligendienst ableisten, aber zwischen der modernen Großstadt Bogotá und dem traditionellen Dörfchen el Carmen, liegen Welten. An jeder Straßenecke konnte Lari mit einem „Hola, cómo estas?“ grüßen.  Wenn mir das in Bogotá passieren würde, würde ich die Welt nicht mehr verstehen.
Ich habe also das Dorf kennen gelernt, Lari hat mir das Nachbarsdorf Rionegro gzeigt, wir haben Sonne aufgetankt und natürlich gaanz viel gequatscht. ;)


el Carmen ist ein sympatisches kleines Dörfchen!

AREPAS!

Lari und ich beim Jugotrinken.




 

Am Samstag sind wir dann nach Medellín runter gefahren und haben uns mitten unter die bunte Menge der Blumenfeier gemischt. In ganz Medellín gibt es zahlreiche Angebote, die Einheimische und Touristen zwei Wochen vor dem legendären Blumenumzug wahnehmen können. Der botanische Garten war unser Vormittagsprogramm. Dort gab es wirklich jede Menge Blumen. Alles war aus Blumen: Es gab Blumentüren, Blumenwappen, Blumenkronleuchter und sogar Blumentorten!
Nachmittags sind wir nach Santa Elena, ein Vorort von Medellín, gefahren. Dort war fiesta angesagt: zahlreiche Essensstände, Lautsprecher mit Musik und natürlich ganz viel Bier. Die Stimmung und das Wetter waren gut und so konnten wir die kolumbianische Atmosphäre in vollen Zügen genießen.





In einem Meer aus Blumen.

Blumentortenparadies :)


Eines meiner Lieblingsbilder.
Nachts gab es viele Livekonzerte und jede Menge Leben in den Bars.





Sonntags war dann der Umzug der Silleteros (so heißen die, die die schweren Blumengestecke tragen). In der Mittagshitze Medellíns brüteten wir Zuschauer am Straßenrand, eng gequetscht, hin und her wackelnd, um einen besseren Blick auf den Umzug zu haben; ab und an wurden Sonnenschirme aufgespannt, sodass ich statt der bunten Blumen, Clowns und Tänzer den einmaligen Ausblick auf den graukarrierten Schirm einer in die Jahre gekommenen Kolumbianerin hatte. Was ich jedoch vom Umzug mitbekam, war super! Alles bunt, die Silleteros schwitzten das Wasser, das sie tranken in Minutenschnelle wieder aus. Teilweise habe ich wirklich mit ihnen mitgelitten. 













Die silletas tradicionales.











Jetzt laufen offiziell meine letzten zehn Tage hier. Abends will ich schon gar nicht mehr schlafen, weil ich keine Sekunde verpassen will, ich fange alle Eindrücke mit doppelter Intensität ein, genieße die frischen Früchte und die Arepas hier dreifach und bin in einem ständigen Wechselspiel zwischen Freude auf Deutschland und Abschiedsschmerz gefangen. Es gibt tausend Dinge, die ich vermissen werde, wenn ich wieder in Esslingen bin; das weiß ich. Aber ich weiß auch ganz genau, auf was ich mich unheimlich freue und das wird mir hoffentlich den Abschied hier etwas erleichtern. 
 
Sonne und Regen vereint.


Wir sehen uns muy pronto - eure Caro

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen