Sonntag, 15. September 2013

die erste Woche

Gleich am ersten Tag haben wurde ich nett aufgenommen
Die ersten Arbeitstage waren echt gut. Die Fundación gefällt mir richtig gut. Den Kindern ist es total egal, ob ich perfekt Spanisch spreche oder nicht. Profe hier, Profe da. Sie finden es witzig, wenn ich nicht alles perfekt verstehe. Wir haben mindestens eine Stunde damit verbracht, Wörter vom Spanischen ins Deutsche, Englische oder Französische zu übersetzen.
Was sie toll finden, sind meine Haare (weil sie so hell sind). Wegen meiner Größe wurde ich auch schon gefragt, ob ich 52 (!!) Jahre alt bin. Als ich ihnen dann eröffnet habe, dass ich frische 18 Jahre alt bin, wollten sie wissen, wie viele Kinder ich habe – auch nicht grade besser ;)
Mit den anderen Lehrern verstehe ich mich soweit gut. Je länger ich hier bin, desto besser verstehe ich, worüber geredet wird und kann mich dann auch entsprechend einbringen. 


Am Freitag habe ich im Projekt mit den "abuelitos", den älteren Menschen, mitgeholfen. Sie sollten eine Karte entwerfen. Da sich manche mit dem Malen und Schreiben schwer getan haben, wurde es für mich zur kreativen Stunde. Was ich besonders nett von den Omis und Opis fand war, dass sie - egal wie mein Bild aussah - sich überschwänglich für dieses schöne Bild bedankt haben. Hier werde ich noch zur Künstlerin ;) 

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Unter dem Reiter „Projekt“ könnt ihr nachlesen, wie die Fundación aufgebaut ist und was ich den ganzen Tag mache.
Der Reiter „Colombia“ ist neu. Hier werde ich über die Lage in Kolumbien berichten. Was mit den Guerrilleros los ist, wie die Bildungssituation in Kolumbien aussieht, aber auch einfach kleine „Straßenschmunzler“ aus dem Alltag in der Hauptstadt.
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Einer der Busse zu einer ruhigen Zeit. ich hab mich noch nicht getraut, die Kamera im vollgestopften Bus auszupacken. Das lasse ich glaub ich auch lieber.
Eine Sache ist noch erwähnenswert: Die Busfahrt.
Folgende Situation: Sarah und ich stehen am Straßenrand. Es brettern Busse über Busse an uns vorbei, bis meine Vorfreiwillige irgendwann den Arm rausstreckt und der nächste Bus anhält. Die bunten Buchstaben auf der Frontseite dieses Busses haben also offensichtlich die richtige Kombination für unsere Richtung. In Deutschland würden die Busse schon gar nicht mehr halten, aber hier stehen im Gang ja „nur“ zwei Menschenreihen. Da passt noch locker eine dritte Reihe rein! Türen nehmen nur unnötig Platz weg. Die werden manchmal gar nicht erst geschlossen, weil man ja so wie so gleich wieder anhalten muss. Außerdem haben so viel mehr Leute im Bus Platz. Der Vorteil davon ist, dass man (wie Deutschländer im Glas) so dicht steht, dass man keine Angst vor dem Umfallen haben muss, weil es schlicht und einfach nicht möglich ist ;) So ruckeln wir durch die überfüllten Straßen. Wenn der Bus bremst, kommt der Trägheitssatz ins Spiel: Ja, alle wollen ihren Bewegungszustand beibehalten – außer der Busfahrer und der sitzt nun mal am längeren Hebel...
Schwierig wird es dann, wenn jemand aussteigen will und sich am Kopf des Busses befindet. Dann muss er sich einen Kilometer, bevor er den Bus verlassen möchte, in Bewegung setzten und sich durch die Menschenmenge quetschen. Überall wo sich diese Person gerade befindet, wird kurzfristig eine vierte Reihe eröffnet. Luft? Existiert in diesem Moment nicht mehr ;)
Aber das System funktioniert. Nach guten 20 Minuten hat sich der Bus dann auch geleert. Ab da kann man die Situation durchaus als konfortabel beschreiben. Dann kann ich mir einen Sitzplatz ergattern :)
Fazit Busfahrt: Der Weg ist definiv NICHT das Ziel. [ Das wird den Tolowa-Lesern jetzt wahrscheinlich ein Dorn im Auge sein, aber wenn wir zusammen unterwegs sind, haben wir ja auch angenehmere Routen ;) ]

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich alleine mit dem Bus fahren könnte. Aber eben nur zum Arbeitsplatz und wieder zurück. Was die Hieroglyphen auf den anderen Bussen zu bedeuten haben, werde ich mit der Zeit rausfinden – Hoffentich.


Zum Sport: der ist mir ja besonders wichtig. Joggen brauche ich hier gar nicht erst versuchen, weil ich unter der Woche immer erst im Dunkeln wieder zuhause bin und es dann selbst in dieser sicheren Wohngegend zu gefährlich wäre. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass mir Juanitas Bruder, Juan, das Salitre gezeigt hat. Das ist einfach ein Paradies!!! Ein Sportplatz neben dem anderen, Beachvolleyballfelder, ein Schwimmbad, Sporthallen, Inlinebahnen, Plätze und Grünflächen – alles, was das Herz begehrt. Ich kann jetzt sogar regelmäßig Volleyball spielen. Am Wochenende und zweimal unter der Woche. Da darf ich mit den besseren Spielern mittrainieren. Eine dieser Spielerinnen hat gemeint, dass sie manchmal sogar gegen die Liga spielen. Da freue ich mich schon am meisten drauf :)
An dieser Stelle einen lieben Gruß an mein Team aus Esslingen!


Die Außenanlagen des Salitre. 4 Beachvolleyballfelder - herrlich :)


El Salitre. A place to be!













Was mein Spanisch angeht, bin ich ziemlich stolz darauf, dass ich sogar schon Diskussionen von Juanita und ihren Freunden erfolgreich verfolgen konnte. In einer Woche kann man schon richtig viel lernen - und das ohne Papier und Stift.

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