Diese Woche sind keine Kinder in der Fundación. Warum? Sie haben Ferien. Was aber für die Kinder gilt, gitl für uns lange noch nicht. Es passieren seltsame Dinge in der Fundación: Ich sehe die Lehrer nicht mehr ganz so oft in Facebook; stattdessen füllen sie ganz emsig diverse Formulare aus, entwerfen Vorlagen und arbeiten fleißig, die Putzkräfte schrubben die Wände, mittags kommen ein paar motivierte Schüler zum Tango tanzen und bringen wieder etwas Lärm mit, der zur Fundación irgendwie dazu gehört. ;)
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Zwischenstand. Meine hoffnungsspendende Strichliste - es gibt ein Licht am Ende des Tunnels! |
Aber nicht nur die anderen müssen Dinge machen, auf die sie keine Lust haben. Auch ich werde heftig drangenommen und bekomme zu spüren, was es heißt, wenn eine Einrichtung über 250Schüler aufgenommen hat: nachdem ich am ersten Tag für jeden Schüler einzelne Seiten in den jeweiligen Ordner im Büro meiner Viezechefin geheftet hatte, traf es mich am Dienstag um einiges härter. 250Schüler haben 250Zeugnisse mit gefühlt einer Milliarde Noten drin, die ich alle in eine Exceltabelle abtippen durfte. Da kommt Freude auf! Das war der schrecklichste Tag, den ich hier je erlebt habe! Wer sich für eine neue Foltermaßnahme interessiert, der melde sich bei mir, ich hätte da so eine Idee...
Heute ging es dann zum Glück anders zu und ich durfte mit anpacken. Ein bisschen Hintergrundinformation vorne weg: Die Fundación macht auch ein Projekt mit alten Menschen, den
Abuelitos. Die bekommen alle zwei Wochen eine Tüte mit Lebensmitteln mit nach Hause. Die muss jemand einkaufen, in die Fundación befördern und schließlich zählen und ordnen. Letztere beiden Aufgaben fielen mir zu. Ich war doch tatsächlich den ganzen Tag damit beschäftigt, Linsen, Bohnen, Nudeln, Dosen, Mehlpäckchen,... zu zählen und in den Vorratsschränken klar schiff zu machen.Weil ich den ganzen Tag so viel mit Essen zu tun hatte, hatte ich so einen Kohldampf wie schon lange nicht mehr. ;D
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der wunderschöne Vorratsschrank. |
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zum Schluss unterliegt alles der strengen Caro'schen Ordnung. |
Alles in allem ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dass ich so monotone Aufgaben erledigen muss. Somit merke ich gleich von Anfang an, dass die Arbeit kein Zuckerschlecken ist und man nicht immer mit der rosaroten Brille herumlaufen sollte. Es gibt tausend Dinge, die im Hintergrund erledigt werden, über die man sich als Außenstehender überhaupt nicht bewusst ist.
....die "niedrigen" Arbeiten sind die Säulen die alles tragen und vieles möglich machen. That's LIFE
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